Vasektomie – Was ist das eigentlich?

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Unter dem Begriff Vasektomie versteht man die Sterilisation beim Mann, wobei in einem chirurgischen Eingriff die Samenleiter auf beiden Seiten durchtrennt werden. Die Operation dient der dauerhaften Verhütung und hat zum Ziel, dass keine befruchtungsfähigen Spermien mehr in das Ejakulat gelangen.

Anders als bei der Kastration, bei der beide Hoden entfernt werden, hat dieser Eingriff keinen Einfluss auf den Hormonhaushalt. Auch die Spermienproduktion findet weiterhin statt. Sie gelangen allerdings nicht mehr ins Ejakulat, sondern werden stattdessen vom Körper abgebaut.

Der Hauptgrund für einen solchen Eingriff ist eine abgeschlossene Familienplanung. Seltener erfolgt die Vasektomie aufgrund von medizinischen Gründen. Darunter fallen etwa spezielle genetische Erkrankungen oder die Gefahr, dass die Partnerin bei einer erneuten Schwangerschaft gefährdet werden könnte.

Da es sich hierbei um eine dauerhafte Sterilisation handelt, sollte der Patient beachten, dass sich die Lebensumstände unter Umständen noch ändern können. So kann es beispielsweise vorkommen, dass der Kinderwunsch mit einer neuen Partnerin wieder auftaucht.

Durchgeführt wird die Vasektomie durch einen Facharzt für Urologie. Vor dem Eingriff führt dieser mit dem Patienten ein Aufklärungsgespräch, wobei die Art des Eingriffs, die Folgen und mögliche Nebenwirkungen auf die Gesundheit besprochen werden.

Wie wird die Sterilisation beim Mann durchgeführt?

Die Operation kann entweder im Krankenhaus oder direkt beim Urologen erfolgen. Der Eingriff findet dabei in der Regel ambulant unter lokaler Betäubung statt und dauert für gewöhnlich etwa eine halbe Stunde. Auf Wunsch kann die Sterilisation auch im Dämmerschlaf oder unter Vollnarkose erfolgen.

Bei der Vasektomie hat der Facharzt zwei Möglichkeiten:

  • die Ligaturtechnik
  • die Non-Skalpell-Vasektomie


Bei der Ligaturtechnik wird der Hodensack mithilfe eines Skalpells eingeschnitten. Anschließend legt der Arzt den Samenleiter frei und durchtrennt diesen. Dabei wird ein kleiner Teil entfernt, damit die Enden nicht wieder zusammenwachsen können. Zusätzlich werden die Enden abgebunden und verödet.

Der Ablauf der Non-Skalpell-Vasektomie ist praktisch identisch. Es handelt sich hierbei um einen minimal-invasiven Eingriff, bei dem die Haut nur punktiert wird. In der Regel hat der Patient nach der Operation keine Schmerzen und kann das Krankenhaus beziehungsweise die Praxis direkt wieder verlassen.

Da sich im oberen Teil des Samenleiters noch Spermien befinden können, setzt die Unfruchtbarkeit erst etwa 3 Monate später ein. Um das sicherzustellen, findet nach dem Eingriff eine Spermienanalyse statt, wobei geprüft wird, ob das Ejakulat noch Spermien enthält.

Vor- und Nachteile der Vasektomie

Der Vorteil der Vasektomie ist, dass sie im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden relativ komplikationsfrei ist. Sie hat keinen Einfluss auf den Hormonhaushalt, wodurch weder die Libido noch die Erektionsfähigkeit eingeschränkt wird. Die Sicherheit ist zudem vergleichbar mit der einer Antibabypille.

Obwohl der Eingriff meist komplikationsfrei ist, können nach der Operation Blutergüsse oder Wundinfektionen auftreten. In seltenen Fällen kann es auch passieren, dass Männer nach dem Eingriff unter anhaltenden Schmerzen im Bereich des Hodensackes leiden. Ansonsten können manche Personen auch seelisch darunter leiden, nicht mehr fruchtbar zu sein. Die Vasektomie lässt sich aber mit einer Erfolgschance von etwa 90 Prozent wieder rückgängig machen (Refertilisierung).

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