Schon im Jahr 1990 wurde die Industrienorm für Ranzen für die Schule, die DIN Norm 58124, in Deutschland eingeführt. Erfüllt werden durch diese Norm die Maßgaben und Kriterien in puncto Sicherheit, damit der Schulranzen leicht und sicher gebraucht werden kann. Die Norm wurde immer wieder aktualisiert, am 01.10.2019 treten einige neueste Anpassungen in Kraft.
Diese Kriterien werden heute von vielen Schulranzen von Markenherstellern erfüllt. Doch auch die, die keine Plakette für die DIN Norm tragen, trennen oft nur Kleinigkeiten von den offiziell genormten Modellen. Im Vorfeld des Kaufs sollten daher ein paar Überlegungen angestellt werden und ein gewissenhafter Vergleich durchgeführt werden.
Reflektierende Flächen
Um die Vorgaben in Sachen der Verkehrssicherheit zu erfüllen, sollte das Material von Schulranzen die in DIN vorgegebenen Kriterien erfüllen. An den Seiten und der Vorderfläche sollten wenigstens 20 Prozent Stoffe, die fluoreszierend und in Orange oder Gelb gehalten sind, vorhanden sein. Mit der neuen DIN 58124 sind seit Oktober 2019 auch die weiteren Farben pink und gelbgrün ermöglicht – sodass dieser Part der DIN Norm noch vielfältiger umgesetzt werden kann und auch schöne Motive wie Weltall, Dinos, Ritterburgen oder Fahrzeuge DIN konform eingesetzt werden können.
Es gibt viele Modelle, welche die Schulranzen DIN 58124 in diesem Punkt nicht erfüllen. Allerdings kann das Kind durch die leuchtenden Stoffflächen in der Dunkelheit, bei Dämmerung und schlechten Witterungsverhältnissen viel besser gesehen werden. Die Seiten der Ranzen müssen nach der Norm darüber hinaus auch zu 10 Prozent über reflektierende Bereiche verfügen.
Schulranzen-Motive oder Sicherheit – Wie sollen sich Eltern verhalten?
Das Design und die Marke stehen bei der Anschaffung eines Schulranzen heutzutage oft im Fokus. Die Hersteller betreiben gezieltes Marketing, das wirkt.
So stehen beispielsweise Trickfilm-Figuren bei den Kindern aktuell sehr hoch im Kurs. Allerdings sollten sich Eltern im Klaren darüber sein, dass es eine Gefahr für das Kind bedeuten kann, wenn der Ranzen der Schulranzen DIN 58124 nicht entspricht.
Im Straßenverkehr ist eine gute Sichtbarkeit des Kindes als Fußgänger unglaublich wichtig, besonders, wenn es auf seinem Schulweg stark befahrene Straßen oder Kreuzungen überqueren muss. Sind nicht ausreichend reflektierende und leuchtende Flächen vorhanden, kann dies ein hohes Risiko mit sich bringen.
Die Norm wurde ursprünglich nicht für Rucksäcke, sondern für Tornister konzipiert. Oft erfüllen allerdings auch die Rucksäcke für die Schule die Kriterien der Sicherheit, auch, wenn dies durch die Tests hinsichtlich der DIN nicht widergespiegelt wird. Der Großteil der Rucksäcke ist nachhaltig produziert, ergonomisch aufgebaut und leicht sichtbar.
Ein robuster Schulranzen für den Alltag
Nicht alle Hersteller schaffen es, die Anforderungen zu erfüllen, denen ein Schulranzen Tag für Tag begegnet. Der Preis spielt bei einer hochwertigen und umfassenden Ausstattung natürlich eine Rolle, dennoch sind nicht alle Ranzen, die günstig sind, auch negativ zu bewerten. Oft sind diese sogar mit überdurchschnittlichen vielen Rektoren ausgestattet.
Natürlich gibt es aber auch Modelle, die auf die Flächen in Orange oder Gelb vollständig verzichten, was auf die Designansprüche der Kunden zurückzuführen ist.
Die Tauglichkeit für den Alltag wird durch die DIN-Kriterien ebenfalls berücksichtigt. Hier gibt es beispielsweise Tests, in denen der Ranzen mit großer Kraft geworfen, gerüttelt und geschüttelt wird. Um den Test zu bestehen, dürfen hiervon keine Schäden zurückbleiben.
Ebenfalls findet eine Überprüfung der Materialen und der Ergonomie statt. Zum Beispiel dürfen die Farben des Ranzen bei Feuchtigkeit nicht verlaufen. Ebenfalls große Bedeutung hat die Wasserdichte. Denn Ranzen landen gerne einmal in einer Pfütze oder werden auf einem feuchten Untergrund platziert. Da darf ein Durchnässen des Bodens natürlich nicht passieren, da die Bücher und Hefte dadurch Schaden nehmen könnten. Ist eine Schale am Boden vorhanden, die über Standfüße verfügt, wird der Ranzeninhalt vor Feuchtigkeitsschäden geschützt und der Stand des Ranzens ist sicher und stabil.
Darüber hinaus sollte das Eigengewicht des Schulranzens möglichst niedrig sein. Die Tragegurte müssen seit der neuesten DIN Norm Anpassung eine Breite von mindestens vier Zentimetern aufweisen (nicht mehr 3cm) und S-förmig und verstellbar sein. Die Rückseite des Ranzens sollte über eine bequeme Polsterung verfügen. Eine weitere Neuerung sind Brustgurte, die in der Länge und Höhe verstellbar sein müssen.
Ebenfalls empfehlenswert sind praktische, zusätzliche Ausstattungen wie beispielsweise ein außen liegendes Fach für eine Flasche.